Was in der Finanzmarkttheorie und den Risikomanagementabteilungen der Banken lange Zeit eher eine Angelegenheit von Experten war, ist spätestens seit der Finanzkrise 2008 auch zum Pflichtprogramm für jeden Privatanleger geworden. Wer selbst dauerhaft erfolgreiche Portfolios zusammenstellen möchte, muss Asset Allocation betreiben, also den Balanceakt zwischen Renditerwartungen und den Risiken der Anlageklassen und von Finanzprodukten vollziehen.
Dafür sind einmal wie immer, keine vertiefenden mathematischen Kenntnisse erforderlich, sondern nur ein solides Grundlagenwissen. Dieses Grundlagenwissen versuche ich relativ ausführlich in diesem Beitrag „Asset Allocation in der Praxis“ zu vermitteln. Hier geht es kürzer um die Begriffserklärung, Asset Allocation.
Als Assetklassen werden Vermögenswerte bezeichnet, die sich durch ein ähnliches Risiko- und Renditeverhältnis auszeichnen. Als Hauptassetklassen gelten demnach:
- Aktien
- Anleihen
- Immobilien
- Rohstoffe
- Barvermögen
- Humankapital (meine Meinung)
Humankapital zählen nicht alle hinzu, ich schon, weil diese Assetklasse, die wohl entscheidensten Vermögenswerte hervorbringt und deshalb auch besonders geschützt werden sollte. Jeder Mensch hat insbesondere in jungen Jahren ein hohes Humankapital, das im Laufe der Zeit weiter abnimmt und im Alter auf „Null“ sinkt. Während deines Lebens gilt es, möglichst viel Humankapital in Finanzkapital, als Grundstock für eine sorgenfreie Zukunft, umzuwandeln.
Das Humankapital ist letztendlich die Fähigkeit, Einkommen zu generieren. Das Humankapital eines 25-jährigen kann 1 Million bis 3 Millionen Euro und mehr betragen. Die Höhe hängt von deiner Bildung, deinem Einsatz, deinem Mut und etwas Glück ab. Das entscheidende ist dein Selbstvertrauen und dein Optimismus, der über die Höhe deines Einkommens und damit deines Humankapitals entscheidet.
Die anderen Hauptassetklassen lassen sich dann noch in Unterklassen aufteilen, z.B. bei Aktien wird eine Aufteilung in Standartwerte (z.B. DAX-Unternehmen), mittelgroße Werte (z.B. MDAX) und Nebenwerte (SDAX und TecDAX) oder bei Anleihen in Staatsanleihen, Unternehmenanleihen, Bankanleihen. Und diese wiederum lassen weiter unterteilen z.B. nach Branchen, geografisch usw.
Und unter Allocation wird nichts anderes verstanden, als die Aufteilung deines Geldes auf diese unterschiedlichen Assetklassen. Asset Allocation ist die Vermögensaufteilung auf verschiedene Anlageklassen. Das kannst du selbst tun und/oder Fondsmanager beauftragen oder dich sogenannter Robo-Adviser bedienen. Eine spezielle Form bietet z.B. Prof. Dr. Martin Weber mit seinem ARERO-Weltfonds, der das Geld in Aktien, Renten (Anleihen) und Rohstoffen aufteilt. Diese All-In-One-Investmentlösung nutzt meine fast 92-jährige Mutter.
Warum sollst du überhaupt Asset Allocation betreiben, ist es vielleicht nicht besser, sich auf auf eine Anlageklasse, z.B. Aktien, zu spezialisieren?
Durch eine geschickte Mischung verschiedener Assetklassen wird das Risiko deines Gesamtportfolios reduziert, weil die unterschiedlichen Assetklassen nicht miteinander korrelieren, d.h. wenn Aktien fallen, können Anleihen steigen oder Immobilien korrelieren allgemein weniger mit dem Aktienmarkt. Der Grundgedanke dahinter wird durch die Portfoliotheorie erklärt, das bedeutet – wie kann ich mein Risiko minimieren ohne an Rendite einzubüßen?
Das war´s schon, ist doch nicht so kompliziert wie gedacht, oder ? Wenn du tiefer einsteigen willst lege ich dir meinen oben beschriebenen Beitrag ans Herz.